ChatGPT-Prompts in Ihrer Hausverwaltung passend einsetzen

4. April 2024
KI-Sprachmodelle wie ChatGPT sind für Immobilienverwaltungen eine erhebliche Erleichterung, sofern die richtigen Eingabeaufforderungen bzw. Prompts im Spiel sind.
Hilfreich ist es, wenn der Prompt in dieser Art beginnt: „Du bist ein Hausverwalter“ oder „Agiere als Hausverwalter“.
Dadurch wird es möglich eine Aussage zu erzeugen, die den Erwartungen exakt entspricht. Auch die Aufnahme der Zielgruppe wie Mieter oder Eigentümer wird daraufhin im passenderen Stil beantwortet. Noch zielführender ist eine auf die Zwecke der Hausverwaltung angepasste Integration von ChatGPT. Darauf wird in einem weiteren Artikel dieser KI-Reihe eingegangen.
Beachtenswert ist beim Prompting eine möglichst präzise Formulierung wie „Gib mir eine Liste der Malerbetriebe in Stuttgart in der Form: Name, Website, Adresse, Telefonnummer. Als Excel-CSV-Liste“. Das Ergebnis zeigt sowohl die Möglichkeiten für das Tagesgeschäft, aber gleichzeitig auch noch so manche Unzulänglichkeit auf. Durch eine Ergänzung des Prompts ist das Ziel häufig durchaus erreichbar. Auch ein Wechsel des Sprachmodells oder die Nutzung von ChatGPT innerhalb von Microsofts Copilot zeigen hier Unterschiede auf.
Wenn es um größere Aufgaben geht, die mehrere verschiedene Teilaufgaben umfassen, dann bietet sich eine Aufteilung als sinnvolle Herangehensweise an. Daraus resultieren deutlich bessere Ergebnisse. Beispielsweise lädt eine Hausverwaltung den Sanierungsvorschlag eines Architekten in ChatGPT hoch. Im ersten Schritt darf es darf es genügen, wenn auf dieser Basis eine dazu passende Präsentation im PowerPoint-Format für die Eigentümerversammlung erstellt wird, was schon isoliert betrachtet eine enorme Zeitersparnis darstellt.
Eine Kostenzusammenstellung für die Vorbereitung einer Sonderumlagenanforderung wäre ein ergänzender Prompt, um ChatGPT mit der Gesamtaufgabe nicht zu überfordern.
Es ist nachvollziehbar, dass die Qualität der Prompts auch über die Qualität der Ausgabe entscheidet. Eine Antwort kann hier immer nur so gut sein, wie der vorangegangene Prompt. Zielführend ist häufig die textmäßige Eingrenzung der zu erwartenden Antwort.
Ein Beispiel wäre: „Du bist Immobilienverwalter. Beschreibe das Gebäudeenergiegesetz so kurz wie möglich. Zielgruppe: Wohnungseigentümer“.
Bei der Nutzung von ChatGPT und Co. ist immer zu beachten, dass die Ergebnisse nicht unbedingt zu 100% korrekt sind. ChatGPT ist ein System, welches auf Wahrscheinlichkeiten basiert. Das bedeutet, dass die Antworten und Ergebnisse, die von ChatGPT generiert werden, möglicherweise nicht stets genau oder korrekt sind. Hinzu kommt, die zum Einsatz kommenden Daten sind nicht immer aktuell. Der größte Fallstrick bei der Verwendung der KI-Bots ist, dass die meist sehr seriös und kompetent erscheinenden Antworten unüberprüft übernommen werden.
Jede Immobilienverwaltung muss jedoch diesen Output zwingend überprüfen und bei Bedarf anpassen.
Eine solche Verifizierung macht klar, dass auch durch den Einsatz der KI künftig WEG- oder mietrechtliche Fachkenntnisse weiterhin notwendig sind. Je nach Sprachmodell und Eingabetechnik werden mehr oder weniger belastbare Quellen mit angegeben. Für eine gute Quellendarstellung kann es empfehlenswert sein, bei relevantem Suchen den Copilot in Microsofts Bing einzusetzen.
Generell ist das Erstellen von Prompts ein Prozess, der Experimente erfordert. Also am besten einfach mal starten und den Prompt nach und nach optimieren. Dabei werden immer mehr Elemente ergänzt und der Reifegrad der Antwort sowie die eigene Prompting-Kompetenz nehmen zu.
Mehr dazu im IVV-Artikel Prompts passend einsetzen